Am 8. Juni 2022 besuchten uns, wie schon im Vorjahr, drei Professoren der Evangelical School of Theology, EWST, Wroclaw. Dr. Wojciech Szczerba, Dr. Marek Kucharski und. Dr. Piotr Lorek kamen nach Berlin, um im Rahmen des ERASMUS-Programms die Kooperation mit der Evangelischen Akademie zu Berlin und auch mit dem Bonhoeffer-Haus zu verstärken. Die Begleitgruppe des Bonhoeffer-Hauses war dabei durch Martina Dethloff, Viking Dietrich, Kurt Kreibohm, Ingrid Portmann und Gottfried Brezger vertreten.
Die Gäste aus Wroclaw berichteten lebendig und konkret über die vielfältigen Anstrengungen in ihrer Hochschule und in der Gesellschaft, den Geflüchteten aus der Ukraine nicht nur Unterkunft zu geben, sondern auch eine Perspektive in ihrer labilen Lebenssituation. Allein in der Jugendbegegnungsstätte Kreisau haben ca. 100 Geflüchtete Zuflucht und Lernmöglichkeiten gefunden.
Ein wichtiger Gesprächspunkt war die Beratung über ein Projekt, bei dem das Bonhoeffer-Haus partnerschaftlich mit der EWST verbunden ist. Im März 2022 wurde gemeinsam ein Antrag bei der EU-Kommission gestellt, über den noch nicht entschieden ist.
Der Titel des Projekts ist:
Bonhoeffer-Haus: „Wer hält stand?“
Zivilcourage lernen mit der Familie Bonhoeffer.
Das Projekt verfolgt das Ziel, im Haus die Ausstellung von 1987 zum Leben und Werk Dietrich Bonhoeffers zu ergänzen, thematisch, indem die Beteiligung der Frauen in der Familie Bonhoeffer am Widerstand in den Blick gerückt wird, und medial, indem mit digitalen Mitteln der lokale Zugang am Ort und der globale Zugang weltweit ermöglicht wird.
Das Denken und Handeln Dietrich Bonhoeffers, begründet in den Beziehungen in der Familie, den Erfahrungen in der Ökumene und seinem Handeln aus dem Glauben heraus fordert auch heute heraus zur Zivilcourage. Die deutsch-polnische Partnerschaft öffnet den Blick für das gemeinsame Lernen und Handeln in unterschiedlichen Kontexten.