• Das Bonhoeffer Haus in der Marienburger Allee 43, 14055 Berlin
Bonhoeffer-Haus
Das Studierzimmer
Denkmal und Ort der Begegnung
Denkmal und Ort der Begegnung

Das Bonhoeffer-Haus wurde 1935 als Alterswohnsitz von Professor Dr. med. Karl Bonhoeffer und seiner Frau Paula, Dietrich Bonhoeffers Eltern erbaut. Wann immer Dietrich Bonhoeffer in Berlin war, lebte er hier. Teile seines Buches Ethik entstanden hier; ebenso wie seine Analyse des Widerstands „Nach zehn Jahren“, dessen Manuskript im Haus versteckt den Krieg überlebte. Am 5. April 1943 wurde Dietrich Bonhoeffer in diesem Gebäude festgenommen.
Hier fanden auch verschwörerische Diskussionen über die Widerstandsbewegung gegen die Nationalsozialisten unter entscheidender Beteiligung von Familienmitgliedern statt. Schließlich wurden die Söhne Klaus (Anwalt) und Dietrich sowie die Schwiegersöhne Hans von Dohnanyi (Anwalt) und Rüdiger Schleicher (ebenfalls Anwalt) im April 1945 von den Nationalsozialisten ermordet.
Heute befindet sich im Tagungsraum des Hauses eine Dauerausstellung mit 9 Tafeln zum Leben und Werk von Dietrich Bonhoeffer. Und der Gutzeit-Flügel aus dem Nachbarhaus der Familie Schleicher, auf dem Dietrich gespielt hat, klingt nun in diesem Raum.
Bonhoeffers Arbeitszimmer im Obergeschoss wurde weitestgehend in den ursprünglichen Zustand zurückversetzt, in dem er es im April 1943 verlassen hatte. In diesem Raum steht sein Schreibtisch, sein Klavichord und sein Bücherregal mit Kopien von Büchern, die er besaß. Bonhoeffers Manuskripte und Bücher werden in der Staatsbibliothek in Berlin aufbewahrt.

Die Ausstellung
Die Ausstellung
Tabelle 1: Dietrich Bonhoeffer und Berlin
Tabelle 1: Dietrich Bonhoeffer und Berlin
Tafel 1: Dietrich Bonhoeffer und Berlin - Ziffern
Tafel 1: Dietrich Bonhoeffer und Berlin – Ziffern
  1. Die Häuser Marienburger Allee 43 (rechts das Haus der Familie Bonhoeffer seit 1935) und Marienburger Allee 42 das Haus von Rüdiger Schleicher und seiner Frau Ursula, geborene Bonhoeffer und Schwester von Dietrich
  2. Laderampe am Bahnhof Grunewald. Ab 1941 wurden hier Berliner Juden deportiert.
  3. Postkarte von Berlin, Unter den Linden, Straßenszene um 1930.
  4. Friedrich-Wilhelm-Universität (heute Humboldt-Universität), an der Dietrich Bonhoeffer 1924-27 studierte und ab 1927 als Dozent lehrte.
  5. Bücherverbrennung der Nationalsozialisten um 1933 an der Universität.
  6. Zions Kirche in Berlin-Prenzlauer Berg. Hier, in einem Berliner Arbeiterviertel, unterrichtete Dietrich Bonhoeffer 1931/32 eine Gruppe von Konfirmanten.
  7. Leben und Wohnen in den zwanziger Jahren im Osten Berlins.
  8. Fruchtstraße am schlesischen Bahnhof (heute: Straße der Pariser Gemeinde am Hauptbahnhof). In diesen Mietshäusern arbeitete die „Soziale Arbeitsgemeinschaft Berlin-Ost“ von Friedrich Siegmund-Schultze. Bonhoeffer war von diesem Projekt inspiriert, als er versuchte, eine Jugendherberge für arbeitslose junge Menschen zu bauen.
  9. St. Annenkirche in Berlin-Dahlem. Zentrum der Bekennenden Kirche (Pastor: Martin Niemöller)
  10. Kirchenwahlen 1933 in Berlin. Gegen die nationalsozialistisch orientierten „deutschen Christen“ steht die Liste „Evangelium und Kirche“, ein Vorgänger der Bekennenden Kirche.
  11. Haftanstalt Tegel. Das Kreuz zeigt die Zelle Dietrich Bonhoeffers 1943-1944.
  12. Prinz-Albrecht-Palais in der Wilhelmstraße. Reichssicherheitshauptamt, SS- und Gestapo-Hauptquartier. Hier wurde die Zerstörung des Widerstands und die Verhaftung politischer Gegner organisiert. Im Keller befand sich ein Gefängnis, in diesem war Bonhoeffer 1944/45, ebenfalls inhaftiert.

Hintergrundbild: Stadtplan von Berlin aus der Zeit des Baus des Hauses Marienburger Allee 43 (1935)

Tafel 2: Kindheit und Jugend
Tafel 2: Kindheit und Jugend
Tafel 2: Kindheit und Jugend - Ziffern
Tafel 2: Kindheit und Jugend – Ziffern
  1. Das Haus Wangenheimstraße 14 in Berlin-Grunewald. Die Bonhoeffers lebten hier von 1916 bis 1935.
  2. Dietrich Bonhoeffer 1917, 11 Jahre alt.
  3. Die Geschwister 1909 (von rechts): Karl-Friedrich, Walter, Klaus, Ursula, Christine, Dietrich, Sabine. Susanne wurde noch nicht geboren.
  4. Familienausflug in das Ferienhaus Wölfelgrund, Riesengebirge.
  5. Familienabend im Haus Wangenheimstraße.
  6. Der Vater, Prof. Dr. Karl Bonhoeffer (untere Reihe, 3. von rechts) und seine Mitarbeiter an der Charité in Berlin.
  7. Walter Bonhoeffer. Er wurde 1918 an der Westfront tödlich verwundet.
  8. Die Brüder an der Ostsee (Pfingsten 1917). Karl-Friedrich in Uniform.
  9. Dietrich Bonhoeffer (4.vr) in der Klasse O II des Grunewald-Gymnasiums (heute: Walter-Rathenau-Oberschule).

Hintergrundbild oben: Das Wohn- und Musikzimmer in der Wangenheimstraße.
Hintergrundbild unten: Marschierende deutsche Soldaten im Ersten Weltkrieg. Rechts unten: die Farben des kaiserlichen Schwarz-Weiß-Rot.

Tafel 3: Ausbildung und Studium
Tafel 3: Ausbildung und Studium
Tafel 3: Ausbildung und Studium - Ziffern
Tafel 3: Ausbildung und Studium – Ziffern
  1. Tübingen, Studienort Dietrich Bonhoeffers 1923.
  2. Tübinger Studentenverein „Igel“ (3. von rechts: Bonhoeffer).
  3. Rom, Forum Romanum und
  4. Vatikan, St. Peter: Italienreise 1924 mit dem älteren Bruder Klaus.
  5. Adolf von Harnack. Akademischer Lehrer Bonhoeffers ab 1924 in Berlin.
  6. Reinhold Seeberg. Akademischer Lehrer Bonhoeffers in Berlin ab 1924. Er schrieb seine Dissertation bei ihm.
  7. Karl Barth. Bonhoeffer wurde zunehmend von seiner Theologie beeinflusst.
  8. Barcelona, ​​Spanien. Vikariat 1928-29 in der deutschen Auslandsgemeinschaft.
  9. Während eines Studienjahres in den USA 1931/32 besuchte Bonhoeffer mit seinem Studienfreund Jean Lasserre (links, christlicher Sozialist) Mexiko.

Hintergrundbild: Dietrich Bonhoeffer Studentenausweis der Friedrich-Wilhelms-Universität Berlin.

Tafel 4: Erste professionelle Aktivität
Tafel 4: Erste professionelle Aktivität
Tafel 4: Erste professionelle Aktivität - Ziffern
Tafel 4: Erste professionelle Aktivität – Ziffern
  1. Karl Barth, Hauptautor der Barmer Theologischen Erklärung, der bekennenden Kirche, 1934.
  2. Ernennung des studentischen Pastors Dietrich Bonhoeffer an der Technischen Universität Berlin-Charlottenburg im Jahr 1932.
  3. Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche, Kurfürstendamm. Hier hielt Bonhoeffer eine Reihe von Predigten.
  4. Mit den Konfirmanden des Prenzlauer Berges am Wochenende im Harz 1932.
  5. Joseph Goebbels als „Gauleiter von Berlin“ der NSDAP.
  6. Julie Bonhoeffer, geborene Tafel, Dietrich Bonhoeffers Großmutter.
  7. Aufruf zum Boykott jüdischer Geschäfte (April 1933). Die 90-jährige Großmutter Dietrich Bonhoeffers durchbrach die Kette der SA-Männer, die vor einem jüdischen Geschäft standen.

Hintergrundbild oben: Demonstration im Osten Berlins gegen Lohnkürzungen.

Bildhintergrund unten: Marschierende SA-Truppen. (Rote Linie): Wahlergebnisse der NSDAP.

Tafel 5: Die Kirche vor der Judenfrage
Tafel 5: Die Kirche vor der Judenfrage
Tafel 5: Die Kirche vor der Judenfrage - Ziffern
Tafel 5: Die Kirche vor der Judenfrage – Ziffern
  1. Gerhard Leibholz, Politikwissenschaftler, sein Vater war ein konvertierter Jude. Verheiratet mit Dietrichs Zwillingsschwester Sabine. Musste 1938 nach England fliehen.
  2. Franz Hildebrandt, Pastor, in der Terminologie der Nationalsozialisten „Halbjude“. Enger Freund von Dietrich Bonhoeffer, musste 1937 nach England auswandern.

Hintergrundbild: Das Innere der Synagoge in der Fasanenstraße in Berlin-Charlottenburg nach der Pogromnacht 1938 (grafisch angeordnet).

Tafel 6: Die bekennende Kirche und das Predigerseminar
Tafel 6: Die bekennende Kirche und das Predigerseminar
Tafel 6: Die bekennende Kirche und das Predigerseminar - Ziffern
Tafel 6: Die bekennende Kirche und das Predigerseminar – Ziffern

1 bis 8 Führende Mitglieder der Bekennenden Kirche (BK) in Berlin (von links):

  1. Friedrich Justus Perels,
  2. Martin Albertz,
  3. Martin Niemöller,
  4. Gertrud Staewen,
  5. Gerhard Jacobi,
  6. Otto Dibelius,
  7. Eitel-Friedrich von Rabenau,
  8. Hans Lokies.
  9. Nachweis der Mitgliedschaft („Rote Karte“) der Bekennenden Kirche. Hier ist das Beispiel von Paula Bonhoeffer, geb. Hase, Dietrichs Mutter.
  10. Der Zingsthof an der Ostsee. Hier begann Dietrich Bonhoeffer seine Arbeit als Leiter eines Predigerseminars der Bekennenden Kirche.
  11. Theologie in den Dünen. Zingst, Mai 1935.
  12. Arbeitsplatz der Mitglieder des Predigerseminars in Zingst. Vornebrecht Schönherr, 1973-81 Bischof von Berlin-Brandenburg (DDR).
  13. Kapelle des Predigerseminars und der Konfessionsgemeinschaft Finkenwalde bei Stettin. Entworfen von Wilhelm Groß, einem Bildhauer und Mitglied der BK, wurde von den Nazis ohne rechtliche Grundlage besetzt.
  14. Dietrich Bonhoeffer mit Eberhard Bethge (Mitglied, Studieninspektor des Predigerseminars, enger Freund und späterer Biograf Bonhoeffer) in Finkenwalde.
  15. „Nachfolge“, geschrieben in Finkenwalde, veröffentlicht 1937.
  16. und 17. Der Sigurdshof in Hinterpommern, letzte Zuflucht des Predigerseminars (in Form eines „kollektiven Vikariats“) vor der Schließung durch die Gestapo im März 1940.

Hintergrundbild: Ludwig Müller, ab 1933 deutsch-christlicher Reichsbischof der Deutschen Evangelischen Kirche.

Tafel 7: Ökumene
Tafel 7: Ökumene
Tafel 7: Ökumene - Ziffern
Tafel 7: Ökumene – Ziffern
  1. Dietrich Bonhoeffer als Delegierter auf der ökumenischen Jugendkonferenz des „Weltverbandes für Freundschaftsarbeit“ in Glant / Schweiz 1932.
  2. Bonhoeffer (2.vr) im erweiterten Exekutivkomitee des Weltbundes, Sofia 1932.
  3. George K.A. Bell, Bischof von Chichester / England. Vorsitzender des „Ökumenischen Rates für praktisches Christentum“. Wichtiger Ansprechpartner für die Bekennende Kirche in der Ökumene. Freund Dietrich Bonhoeffers aus seiner Zeit als Außenminister in London 1933/34. Späterer Kontakt für die Verschwörer gegen Hitler.
  4. Ökumenische Friedenskonferenz in Fanø 1934 („Friedensrede“ Bonhoeffers).
  5. Ökumenische Friedenskonferenz in Fanø 1934 („Friedensrede“ Bonhoeffers).
  6. Ökumenische Konferenz von Chamby 1936. Von links: Präsident Koch, General Superintendet Zöllner, Bischof Bell, Generaldirektor Dibelius.
  7. Nach 1937 wurde es für Dietrich Bonhoeffer immer schwieriger, einen Pass für seine ökumenischen Kontakte zu erhalten (Kriegsgefahr, Musterung).
  8. Nach 1937 wurde es für Dietrich Bonhoeffer immer schwieriger, einen Pass für seine ökumenischen Kontakte zu erhalten (Kriegsgefahr, Musterung).
  9. Reise in die USA, Juni 1939. Dort beschließt Dietrich Bonhoeffer, einige Wochen vor Kriegsbeginn nach Deutschland zurückzukehren.
  10. Willem Adolf Visser’t Hooft: Generalsekretär des Weltkirchenrates.

Hintergrundbild: Die Hitlerjugend

Tafel 8: Verschwörung
Tafel 8: Verschwörung
Tafel 8: Verschwörung - Ziffern
Tafel 8: Verschwörung – Ziffern
  1. In den Jahren 1940-43 arbeitete Dietrich Bonhoeffer als Angestellter des Amtes für auswärtige Angelegenheiten / Verteidigung am Kommandoposten der Wehrmacht für die Verschwörung gegen Hitler.
  2. Hans von Dohnanyi, verheiratet mit Dietrichs Schwester Christine. Spezialist und führender Chef der Verschwörung für Canaris. Ermordet am 9. April 1945 im Konzentrationslager Sachsenhausen.
  3. Klaus Bonhoeffer, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Lufthansa. In enger Zusammenarbeit mit Dohnanyi. Am 22. April 1945 in Berlin erschossen.
  4. Rüdiger Schleicher, verheiratet mit Dietrichs Schwester Ursula. Leiter des Instituts für Luftrecht an der Universität Berlin. Er beriet die Verschwörer. Am 22. April in Berlin erschossen.
  5. Im Haus Marienburger Allee 43. Hier fanden verschwörerische Diskussionen statt. Dies könnte auch eine Familienfeier sein, wie der 75. Geburtstag von Karl Bonhoeffer.
  6. Oberst Hans Oster, Leiter der Zentralabteilung des Amtes für auswärtige Angelegenheiten / Verteidigung mit Dietrich Bonhoeffer am 9. April 1945 im Konzentrationslager Flossenbürg ermordet.
  7. Admiral Wilhelm Canaris, Leiter des Amtes für auswärtige Angelegenheiten / Verteidigung. Mit Dietrich Bonhoeffer am 9. April 1945 im Konzentrationslager Flossenbürg gehängt.
  8. Generaloberst Ludwig Beck. Nach dem Scheitern des Attentats vom 20. Juli 1944 beging er Selbstmord.
  9. Carl-Friedrich Goerdeler 1944 vor dem Volksgerichtshof. Nach dem Sturz Hitlers wurde er zum Reichskanzler ernannt. Am 2. Februar 1945 erhängt.
  10. Helmuth James Graf von Moltke vor dem Volksgericht 1944. Initiator des „Kreisauer Kreises“. Am 23. Januar 1945 wurde er in Berlin-Plötzensee erhängt.
  11. Der Weg zum Krieg. Von links: 12.03.1938: „Angliederung“ Österreichs
  12. 01.10.1938: Besetzung des Sudetenlandes
  13. 16.03.1938: Invasion in Prag
  14. 01.09.1939: Angriff auf Polen
  15. „Wir werden weiter marschieren …“
  16. Oberst Graf Stauffenberg (links) traf sich fünf Tage vor dem Attentat vom 20. Juli 1944 in seinem Hauptquartier mit Hitler. Wurde am Tag des Attentats erschossen.

Hintergrundbild: wie (1)

Tafel 9: Gefängnis und Tod
Tafel 9: Gefängnis und Tod
Tafel 9: Gefängnis und Tod - Ziffern
Tafel 9: Gefängnis und Tod – Ziffern
  1. Das Haus in der Marienburger Allee 43. Es steht für die Familie Dietrich Bonhoeffers und ihre Tradition – der verlässliche Orientierungspunkt auf seinem Weg.
  2. Dietrich Bonhoeffer im Jahr 1944.
  3. „Stationen auf dem Weg zur Freiheit“ von Dietrich Bonhoeffer, geschrieben unmittelbar nach dem gescheiterten Attentat vom 20. Juli 1944.
  4. Maria von Wedemeyer. Dietrich Bonhoeffer verlobte sich 1943 mit mir.
  5. In der Gefängnishalle von Tegel 1944 (2.vr: Dietrich Bonhoeffer).
  6. Im Haus von Schleicher, Marienburger Allee 42. Inoffiziell (vorne) leitete eine der Wachen Dietrich Bonhoeffers in Tegel die Taufpredigt für Dietrich Bethge aus dem Gefängnis weiter.
  7. Konzentrationslager Flossenbürg. Dietrich Bonhoeffer wurde hier am 9. April 1945 erhängt.
  8. Die Eltern Karl und Paula Bonhoeffer 1945 nach dem Krieg.

Hintergrundbild: Berlin-Tegel-Gefängnis

Bonhoeffer-Haus – Erinnerungs- und Begegnungsstätte
Marienburger Allee 43
D-14055 Berlin
www.bonhoeffer-haus-berlin.de
tour@bonhoeffer-haus-berlin.de

Konzeption und Realisierung der Ausstellung:
Hans Joachim Curth
Matthias Frach
Karlheinz Horn
Thomas Koch
Claus P. Wagener

Erstellung der Seite/ Web-Darstellung:
Martin Dubberke