Matinee: Flossenbürgprozesse

Samstag, 19. Juli 2025, 11 Uhr

Erinnerungs- und Begegnungsstätte Bonhoeffer-Haus und online als Webinar

Das Bonhoeffer-Haus in Berlin lädt zu einem Vortrag und Gespräch über die juristische Aufarbeitung der Morde an Dietrich Bonhoeffer, Hans von Dohnanyi und anderen Widerständigen gegen das nationalsozialistische Regime. Deren Todesurteile fielen noch im April 1945 in Standgerichtsverfahren in den Konzentrationslagern Sachsenhausen und Flossenbürg. Das Verfahren gegen die damals Mitwirkenden Walter Huppenkothen und Otto Thorbeck gilt als trauriger Tiefpunkt der Rechtsprechung zum NS-Unrechtsregime.

Referent: Prof. Dr. Andreas Mosbacher, Rechtswissenschaftler und Richter am Bundesgerichtshof

Anmeldung erforderlich an: visit@bonhoeffer-haus-berlin.de
Geben Sie bei Ihrer Anmeldung bitte an, ob Sie vor Ort oder an der online-Übertragung teilnehmen möchten.
Bitte zu beachten: das Platzangebot im Haus ist begrenzt. Bei Anmeldung für den livestream geht Ihnen der Link rechtzeitig zu.
Achten Sie ggf. auf Email in Ihrem SPAM-Ordner.

Eintritt frei – Spenden erbeten

Matinee: Beziehungen zu Bonhoeffer

Samstag, 5. April 2025, 11 Uhr

Erinnerungs- und Begegnungsstätte Bonhoeffer-Haus und online als Webinar

Das Bonhoeffer-Haus in Berlin lädt anlässlich des 80. Jahrestages der Ermordung Dietrich Bonhoeffers zu einem offenen Gespräch mit Gästen. An der historischen Wirkungsstätte nähern wir uns über unterschiedliche Perspektiven und persönliche Beziehungen zur Person und zum Denken und Handeln Bonhoeffers der Frage: wer ist Dietrich Bonhoeffer für uns heute?

Es diskutieren:
Jonas Dassler, Hauptdarsteller im aktuellen Kinofilm „Bonhoeffer“
Hellmut Schlingensiepen, Autor und Filmemacher
Arnd Henze, Publizist und Journalist

Eintritt frei – Spenden erbeten

Anmeldung erforderlich an: visit@bonhoeffer-haus-berlin.de

Bitte zu beachten: das hohe Interesse an der Matinee freut uns, überschreitet aber bereits das Platzangebot im Haus.
Wir verweisen gerne auf die live-Übertragung und freuen uns, dass Sie online dabei sind. Der Link geht Ihnen nach Anmeldung rechtzeitig zu.

Die Veranstaltung findet im Rahmen eines aus Mitteln des Projektfonds Zeitgeschichte und Erinnerungskultur (Senatsverwaltung für Kultur und Gesellschaftlichen Zusammenhalt) geförderten Projekte statt.

Ankündigung herunterladen:
Bonhoeffer-Haus_2025-04-05_Matinee_Beziehungen zu Bonhoeffer

Über folgenden Zugangslink nehmen Sie an der Veranstaltung teil:
https://streamyard.com/watch/4KBEqvNsppKy

Weitere Veranstaltungen zum Bonhoeffer-Gedenken in Berlin:

Termine mit Beteiligung des Bonhoeffer-Hauses in fett markiert.
Kein Anspruch auf Vollständigkeit, Fehler/Veränderungen sind möglich.
Ein großer Teil kirchlicher Angebote findet sich auch unter: EKBO-Termine

Di, 1.4., 19 Uhr
Zum 80. Todestag Dietrich Bonhoeffers – „Wie verändert sich unsere Erinnerung, Herr Höhne?“ I Podium zu Erinnerungskultur
Kaiser-Wilhelm-Gedächtnis-Kirche

Mi, 2.4.,18 Uhr
„Jona“ I Passionsandacht zu einem Gedicht von Dietrich Bonhoeffer
Kaiser-Wilhelm-Gedächtnis-Kirche

Sa, 5.4., 11-13 Uhr
Matinee: Beziehungen zu Bonhoeffer:
Ein Gesprächsformat live-online aus dem Bonhoeffer-Haus mit Jonas Dassler (Bonhoeffer-Darsteller), Hellmut Schlingensiepen (Filmemacher), Arnd Henze (Publizist)
Erinnerungs- und Begegnungsstätte Bonhoeffer-Haus

 Sa, 5.4., 17.30 Uhr
Filmabend „Die letzte Stufe“
Gemeindehaus, Kirchengemeinde Stahnsdorf

Verschoben auf den 14.6., 18 Uhr
Predigtreihe: ‚Mut und Widerstand‘
Mit Arno Helwig, Leiter der Erinnerungs- und Begegnungsstätte Bonhoeffer-Haus
Erlöserkirche, Evangelische Kirchengemeinde Tiergarten

 Sa, 5.4., 19 Uhr
Bonhoeffer-Abend mit dem Dietrich-Bonhoeffer-Chor
Dietrich-Bonhoeffer-Kirche, Evangelische Kirchengemeinde Berlin-Lichtenrade

Sa, 5.4., 19:30 Uhr
Wochenschlussandacht
80. Todestag- Bonhoeffer
Kirche der Anstaltskirchengemeinde Lobetal

So, 6.4., 10-11 Uhr
Gottesdienst mit Liedern und Texten Dietrich Bonhoeffers
Dorfkirche, Evangelische Kirchengemeinde Stahnsdorf

So, 6.4., 10:30 Uhr
Gottesdienst anlässlich 80. Todestag Bonhoeffer
St. Marienkirche Mitte

So, 6.4., 11 Uhr
„Das ist das Ende – für mich der Beginn des Lebens“ :: Psalm 27
Gottesdienst mit Texten und Musik zum 80. Todestag von Dietrich Bonhoeffer
Ev. Patmos-Gemeinde Steglitz

So, 6.4., 14 Uhr
Besonderer Gottesdienst: „Das Ende – der Anfang“ – die letzten überlieferten Worte von Dietrich Bonhoeffer
Mit Gottfried Brezger, Erinnerungs- und Begegnungsstätte Bonhoeffer-Haus
Apostel-Paulus-Kirche Schöneberg

 So, 6.4., 18-19:30 Uhr
„Steh mir bei“ Konzert des Moabiter Kammerchores
St. Johanniskirche, Evangelische Kirchengemeinde Tiergarten

So, 6.4., 18 Uhr
Bonhoeffer – Gedenken / hORA – Gottesdienst
EKBO-Gedenkgottesdienst. Predigt: Bischof Stäblein, in Kooperation mit der Erinnerungs- und Begegnungsstätte Bonhoeffer-Haus
St. Matthäus-Kirche im Kulturforum Tiergarten

 So, 6.4.,18 Uhr
Dietrich Bonhoeffer
Liedoratorium zum 80. Todestag am 9. April
Ev. Dietrich-Bonhoeffer-Kirchengemeinde Lankwitz

Di, 8.4., 19:30 Uhr
Dietrich Bonhoeffers Spuren in Friedenau
Gemeindehaus Zum Guten Hirten, Paul Gerhardt-Saal

Mi, 9.4., 18 Uhr
„Der Beginn des Lebens“ I Gottesdienst und Gespräch am 80. Todestag von Dietrich Bonhoeffer
Im Gottesdienst zu seinem Gedenken predigt Prof. Dr. Heinrich Bedford-Strohm
Kaiser-Wilhelm-Gedächtnis-Kirche

Mi, 9.4., 18 Uhr
Erinnerung an Dietrich Bonhoeffer : Musik und Texte am Denkmal an der Zionskirche
Musik und Texte am Denkmal an der Zionskirche
Zionskirche – Kirchengemeinde am Weinberg

Mi, 9.4., 18:30 Uhr
Orgelandacht zur Passionszeit zum 80. Todestag von Dietrich Bonhoeffer
Heilandskirche Evangelische Kirchengemeinde Tiergarten

Mi, 9.4., 19 Uhr
„Sind wir noch brauchbar?“ Lesung aus Texten von Dietrich Bonhoeffer zu seinem 80. Todestag
In Kooperation mit dem Zentrum für evangelische Gottesdienst- und Predigtkultur
St. Matthäus-Kirche im Kulturforum Tiergarten

Mi, 9.4., 19 Uhr
Andacht anlässlich des 80. Todestages von Dietrich-Bonhoeffer
Dietrich-Bonhoeffer-Kirche, Evangelische Kirchengemeinde Berlin-Lichtenrade

Mi, 9.4., 19 Uhr
Gedenkabend mit Filmvorführung und Gespräch
Gemeindesaal der Ev Luthergemeinde

Mi, 9.4., 19:30-21 Uhr
Filmvorführung „Bonhoeffer-Die letzte Stufe“
Preisgekrönte Filmbiografie mit Ulrich Tukur als Dietrich Bonhoeffer
Gemeindehaus St. Georg, Evangelische Kirchengemeinde Frankfurt (Oder)-Lebus

Mi, 9.4., 19.30 Uhr
Andacht zum 80. Todestag: „Dein bin ich, o Gott“
Grunewaldkirche

Do, 10.4., 19 Uhr
Dietrich Bonhoeffer: Blick in sein Leben und seine Theologie
Glaubensgespräch
Ev. Patmos-Gemeinde Steglitz

So, 13.4., 17:30 Uhr
Bonhoeffer-Film im Acud-Kino
„Ein Heiliger, der konspiriert“ von Hans-Joachim Curth und Horst Edler.
ACUDkino Zionskirche – Kirchengemeinde am Weinberg

Mi, 16.4., 18 Uhr
„Von guten Mächten“ I Passionsandacht zu einem Gedicht von Dietrich Bonhoeffer
Kaiser-Wilhelm-Gedächtnis-Kirche

Do, 17.4., 14:30-18 Uhr
Kinobesuch: Bonhoeffer
Thalia Kino, Ev. Jugend- und Kinderstelle Potsdam

Do, 17.4., 19 Uhr
Tischabendmahl mit Gedenken an D. Bonhoeffer
St. Elisabeth-Kirche, Kirchengemeinde am Weinberg

Mi, 23.4., 17 Uhr
Mein einzig lieber Dietrich!
Veranstaltung anlässlich des 80. Todestages von Dietrich Bonhoeffer
Dietrich-Bonhoeffer-Bibliothek, Evangelische Auenkirche Berlin

So, 27.4., 10 Uhr
Gottesdienst zum 80. Todestag Dietrich Bonhoeffers (9.4.1945)
80 Jahre „Von guten Mächten“ Der Großneffe von Dietrich Bonhoeffer predigt in der Epiphanienkirche.
Epiphanienkirche, Evangelische Kirchengemeinde Epiphanien

 So, 27.4., 10:30 Uhr
Gemeinsamer Gottesdienst
Gottesdienst mit Andenken an Dietrich Bonhoeffer
Dom, Evangelische St. Gotthardt- und Christuskirchengemeinde

So, 27.4., 20:30 Uhr
Sondervorführung des Spielfilms „Bonhoeffer“
mit anschließendem Gespräch mit Arno Helwig, Leiter des Bonhoeffer-Hauses
BALI-Kino, Teltower Damm 33, 14169 Berlin
Tickets: 10€, auf der Website und an der Kasse des BALI-Kinos erhältlich

 

Teatime bei Bonhoeffers – Isa Vermehren

Samstag, 15. März 2025, 16 Uhr

Kultur im Hause Bonhoeffers

Jeannette Urzendowsky singt Chansons aus dem Repertoire von Isa Vermehren, begleitet von Gottfried Brezger am Flügel.
Dazu wird aus ihrem Augenzeugenbericht von 1946 erzählt: „Reise durch den letzten Akt“

Isa Vermehren (1918-2009) war Kabarettistin, später Ordensfrau, Leiterin einer katholischen Mädchenschule und Sprecherin im „Wort zum Sonntag“. Im April 1945 gehörte sie, wie Dietrich Bonhoeffer, zu 140 verschleppten SS-Geiseln.

Eintritt frei – Spenden erbeten

Erinnerungs- und Begegnungsstätte Bonhoeffer-Haus e.V.
Marienburger Straße 43
14055 Berlin
700m von der S-Bahnstation Heerstraße

 

Wer war Isa Vermehren?

Schon als 15-Jährige Sängerin und Akkordeonspielerin feierte sie ab 1932 in Werner Fincks politischem Kabarett „Katakombe“ im Keller des Berliner Künstlervereins Erfolge.

In den 30er Jahren war Isa ein Star auf der Bühne und im Film – beliebt als rothaariges Energiebündel mit der Ziehharmonika „Agathe“. Kassenschlager wurden z.B. ihre Lieder „Tätowier‘ mir keinen Anker, tätowier‘ mir meine Braut“ oder „Eine Seefahrt, die ist lustig“, in dem sie Nazi-Größen listig karikierte. Mit ihren Sticheleien gegen das NS-Regime galt Isa Vermehren als Nachwuchstalent des Berliner Kabaretts.

Schon 1936 grölten sie organisierte Störer deshalb von der Bühne. Isa Vermehrens Familie wurde 1944 in Sippenhaft genommen und ins KZ deportiert, nachdem sich ihr Bruder Erich als Diplomat zu den Briten abgesetzt hatte. Sie überlebte Aufenthalte in den KZ’s Ravensbrück, Buchenwald und Dachau. Auf diesem Leidensweg begegnete ihr auch Dietrich Bonhoeffer wenige Tage vor seiner Ermordung.

Nach dem Krieg studierte sie in Bonn Katholische Theologie, Geschichte und Philosophie, trat in den Orden der Schwestern vom Heiligsten Herzen Jesu ein und leitete jahrelang ein Gymnasium in Bonn-Beuel. Von 1983-1995 war sie eine der Sprecherinnen beim „Wort zum Sonntag“ in der ARD. Ihr Akkordeon „Agathe“, eine Hohner, kann man noch im Haus der Geschichte in Bonn ansehen.

Wir verurteilen die politische Vereinnahmung Dietrich Bonhoeffers

Wer ist Bonhoeffer für uns heute?

Ein Beitrag anlässlich des 80. Jahrestages der Ermordung Dietrich Bonhoeffers

Lesen Sie: gemeinsamer Kommentar des Bonhoeffer-Hauses und der EKBO

 


 

Das nachfolgende Statement des Bonhoeffer-Hauses in Berlin erschien im Kulturteil der Berliner Morgenpost vom 19.11.2024 zusammen mit einem Beitrag von Tobias Korenke, Angehöriger der Bonhoeffer-Familie und Zweiter Vorsitzender des Vereins am Bonhoeffer-Haus.
Artikel und Statment können hier eingesehen und nachgelesen werden.

Statement der Erinnerungs- und Begegnungsstätte Bonhoeffer-Haus zur politischen Vereinnahmung Bonhoeffers durch religiöse Nationalisten:

Als Erinnerungs- und Begegnungsstätte, die Geist und Haltung der Familie Bonhoeffer dokumentiert und weitergibt, schließen wir uns der Petition der Internationalen Bonhoeffer-Gesellschaft und dem offenen Brief der Bonhoeffer-Familie an.

Das Bonhoeffer-Haus wurde 1935 als Alterswohnsitz von Dietrich Bonhoeffers Eltern, Paula und Karl Bonhoeffer, erbaut. Wann immer Dietrich Bonhoeffer in Berlin war, lebte er hier. Teile seines Buches Ethik schrieb er im Mansardenzimmer. Hier fanden zahlreiche Treffen von Angehörigen des Widerstands gegen die Nationalsozialisten unter entscheidender Beteiligung von Familienmitgliedern statt. Am 5. April 1943 wurde Dietrich Bonhoeffer in diesem Gebäude verhaftet. Im April 1945 wurde er wie sein Bruder Klaus und seine Schwäger Hans von Dohnanyi und Rüdiger Schleicher von den Nationalsozialisten ermordet.

Heute treffen sich in dem Haus unzählige Menschen aus allen Ländern, um den Geist, aus dem heraus die Familie Widerstand leistete, zu verstehen und von der couragierten Haltung der Bonhoeffers für ihr eigenes Leben zu lernen. Allen, die sich ernsthaft mit den Schriften und dem Leben der Bonhoeffers beschäftigen, ist leicht ersichtlich, dass sie jede Form des politischen Extremismus, des Nationalismus und jede Ausgrenzung von Menschen zutiefst verabscheuten. Dass heute ausgerechnet gewaltbereite Nationalisten meinen, sich auf Dietrich Bonhoeffer berufen zu können, verunglimpft die Menschen, die ihr Leben gaben im Einsatz für Menschenrechte, politische Freiheit und christliche Nächstenliebe, in unerträglicher Weise.

In Gesprächen und Begegnungen an historischer Wirkungsstätte erinnern wir an die entschiedene Ablehnung des Vaters Karl gegenüber jeder Art von Personenkult, an die mütterliche Mahnung Paulas an die Kinder, sich für schwächere in der Gesellschaft einzusetzen, an die noch im hohen Alter mit Rückgrat auftretende Großmutter Julie, an Dietrichs Entscheidung, sein Leben für andere zu leben.

Als historischer Lernort, als lebendiger Verein und als kirchliches Werk verurteilen wir entschieden die ideologische Instrumentalisierung von Dietrich Bonhoeffers Erbe. Wir rufen dazu auf, die Petition der Internationalen Bonhoeffer-Gesellschaft zu unterstützen:

SIGN AND SHARE THE PETITION: Stop Misusing Dietrich Bonhoeffer to Support Political Violence and Christian Nationalism & UPDATE: Members of Bonhoeffer’s Extended Family Publish Open Letter Condemning the Distortion of his Legacy

In seiner berühmten Analyse des Widerstands „Nach zehn Jahren“, die Dietrich Bonhoeffer zur Jahreswende 1942/43 in diesem Gebäude schrieb, heißt es: „Die große Maskerade des Bösen hat alle ethischen Begriffe durcheinandergewirbelt. Dass das Böse in der Gestalt des Lichts, der Wohltat, des geschichtlich Notwendigen, des sozial Gerechten erscheint, ist für den aus unserer tradierten ethischen Begriffswelt Kommenden verwirrend; für den Christen, der aus der Bibel lebt, ist es gerade die Bestätigung der abgründigen Bosheit des Bösen.“

Wir dürfen uns nie wieder von dem Bösen verwirren lassen.

Vorstand und Mitarbeitende der Erinnerungs- und Begegnungsstätte Bonhoeffer-Haus e.V. in Berlin:

Gottfried Brezger, Martina Dethloff, Arno Helwig, Hans-Karl Kahlbaum, Tobias Korenke, Kurt Kreibohm, Christina Lange, Ulrich Luig, Ulrike Trautwein, Silke Tournay, Ingrid Portmann, Konrad Raiser, Christian Zeiske

 

Weiterlesen:


Den offenen Brief von Mitgliedern der Bonhoeffer-Familie lesen Sie hier:
Dietrich Bonhoeffer nicht verdrehen und missbrauchen!

Die Schauspieler des Films „Bonhoeffer: Pastor. Spy. Assassin.“ sprechen sich in einem eigenen Statemnet hier gegen die Vermarktung und politische Instrumentalisierung des Films durch aus:
Statement der Schauspieler

 

Veranstaltungen von September bis Jahresende

Wir laden herzlich ein:

  

Samstag, 21. September 2024, 10-12.30 Uhr, Matinée

„Wer war Klaus Bonhoeffer? Annäherungen an einen unbekannten Widerstandskämpfer“

Lesung von  Dr. Jutta Koslowski aus ihrem 2023 erschienenen Buch mit wichtigen bisher unveröffentlichten Dokumenten aus seiner Familie
Moderation: Dr. Tobias Korenke aus der Familie Bonhoeffer-Schleicher, stellvertretender Vorsitzender des Vereins Erinnerungs- und Begegnungsstätte Bonhoeffer-Haus e.V.   

 

 

Sonntag, 20. Oktober 2024, 16 Uhr

„Teatime bei Bonhoeffers“

Lieder von J.S. Bach, Clara Schumann, Fanny Hensel und anderen Komponistinnen
Christine Lichtenberg, Mezzosopran, Sängerin im Rundfunkchor Berlin, am Flügel, den schon Dietrich Bonhoeffer spielte, begleitet von dem international engagierten Pianisten Philip Mayers

 

 

Sonntag, 17. November, 16 Uhr

„Teatime bei Bonhoeffers“

Clara Schumann, 6 Lieder op. 13 nach Texten von Heinrich Heine, Emmanuel Geibel und Friedrich Rückert, Erstveröffentlichung Leipzig 1844, und Klavierstücke von ihr und Robert.
Michael Börgers, Bariton, am Flügel, den schon Dietrich Bonhoeffer spielte, begleitet von Thomas Kolkmeyer

 

 

Freitag, 6. Dezember, 18 Uhr Uhr

„Von guten Mächten“ – nach 80 Jahren

Texte zur Entstehung des letzten der 10 Gedichte Dietrich Bonhoeffers aus der Haft.
Verschiedene Vertonungen zum Hören und Mitsingen, unterstützt durch den Chor der benachbarten Friedensgemeinde

Veranstaltungen im Bonhoeffer-Haus von Juni bis September

Wir laden herzlich ein:

 

Sonntag, 2. Juni 2024 um 16 Uhr

„Teatime bei Bonhoeffers“ – ein neues Veranstaltungsformat im Bonhoeffer-Haus

mit der Übergabe der Teekanne Dietrich Bonhoeffers durch Altbischof Dr. Wolfgang Huber und dem 1. Teil der Goldbergvariationen von J.S. Bach auf dem Flügel aus der Schleicher-Familie, auf dem Dietrich Bonhoeffer gespielt hat. Am Flügel: Gottfried Brezger

 

Montag, 3. Juni 2024 um 19 Uhr

In Kooperation mit der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit in Berlin e.V.

„Es fiel die Tür ins Schloß …“

Vom Leben und Schreiben des Dietrich Bonhoeffer

Dr. Petra Urban, Literaturwissenschaftlerin und Schriftstellerin

In ihrem Vortrag beleuchtet Petra Urban Dietrich Bonhoeffers freiheitliches Denken, seine Lebens- und Leidensgeschichte und seinen unerschütterlichen, tiefverwurzelten Glauben. Dabei lässt sie ihn immer wieder selbst zu Wort kommen, indem sie aus seinen bewegenden Briefen und Gedichten zitiert.

 

Dienstag, 18. Juni 2024 um 19 Uhr in der St. Matthäuskirche

Wir weisen gerne auf ein Konzert eines Chors aus den USA in der St. Matthäuskirche hin,

bei dem Spenden für das Bonhoeffer-Haus gesammelt werden:

Chorkonzert „auf den Spuren Dietrich Bonhoeffers“

 

Samstag, 21. September 2024 um 10 Uhr

Matinée mit Dr. Jutta Koslowski „Wer war Klaus Bonhoeffer?

Annäherungen an einen unbekannten Widerstandskämpfer“

Lesung und Gespräch

 

Sonntag, 20. Oktober 2024 um 16 Uhr

„Teatime bei Bonhoeffers“ (2)

mit Christine Lichtenberg, Mezzosopran, Sängerin im Rundfunkchor Berlin mit solistischer Konzerttätigkeit, am Flügel, den schon Dietrich Bonhoeffer spielte, begleitet von Philip Mayers, international tätiger australischer Pianist und Arrangeur im Berliner Musikleben.

Dabei erklingen Lieder von Fanny Hensel und anderen Komponistinnen.

 

Herzliche Grüße, auch von unserem neuen Mitarbeiter im Haus, Arno Helwig.

Gottfried Brezger

Ein neuer Leiter für das Bonhoeffer-Haus

Die Erinnerungs- und Begegnungsstätte im ehemaligen Alterswohnsitz von Karl und Paula Bonhoeffer darf sich über Finanzmittel des Innovations- und Projektfons der EKBO für zwei Jahre freuen. Der am Bonhoeffer-Haus verantwortliche Verein erhält damit erstmals hauptamtliche Unterstützung und begrüßt den Historiker Arno Helwig als neuen Leiter und Geschäftsführer.

Arno Helwig studierte Geschichte an der Universität in Tübingen sowie an der Freien Universität Berlin. Mit dem Masterstudiengang Public History spezialisierte er sich im Bereich der Geschichtsdidaktik und der erinnerungskulturellen Bildungsarbeit. Der dreifache Familienvater kehrt nach seiner Zeit am Gedenkstättenreferat der Stiftung Topographie des Terrors wieder in die kirchliche Erinnerungsarbeit zurück: Bereits von 2017 bis 2023 war er am Lern- und Erinnerungsort Martin-Niemöller-Haus in Berlin-Dahlem engagiert. Als Leiter des Hauses war er maßgeblich am Neu-Aufbau des Ortes und der Verstetigung einer ehrenamtlichen Vereinsstruktur beteiligt. Das unter seiner Anleitung gestartete Projekt „Aus Deiner Sicht!“ in Trägerschaft des ansässigen Vereins wurde 2024 mit dem EKBO-Inklusionspreis ausgezeichnet.

Auch am Bonhoeffer-Haus gilt es, das Potential, die dieser historische Lernort bietet, weiter zu heben und die Sichtbarkeit der Angebote vor Ort zu fördern. Der Vereinsvorstand und das engagierte Team freuen sich auf die Zusammenarbeit.

Kontakt: helwig@bonhoeffer-haus-berlin.de

Interdisziplinäres Symposium im Bonhoeffer-Haus am Samstag, 20. April 2024, 10-12.30 Uhr

„Wenn ‚geltendes Recht‘ sich als Unrecht erweist: Zur Rechtsgrundlage der Strafverfolgung von NS-Justiz“

Datum: Samstag, 20. April 2024, 10-12.30 Uhr, Matinée

Ort: Erinnerungs- und Begegnungsstätte, Bonhoeffer-Haus, Marienburger Allee 43, 14055 Berlin

 

Bei dem interdisziplinären Symposium im Bonhoeffer-Haus wirken mit:

Prof. Dr. Andreas Mosbacher, Richter am Bundesgerichtshof, Rechtsphilosophische Grundlagen

Dr. Tobias Korenke, Historiker,Erinnerung an die im Widerstand Ermordeten der Familie Bonhoeffer

Dr. Claudia Fröhlich, Historikerin, Fritz Bauers Plädoyer für eine Pflicht zum Widerstand im Unrechtsstaat

Gottfried Brezger, Pfarrer i. R. , Recht und Gerechtigkeit als Maßstab für das Handeln Gottes und der Menschen

 

In Kooperation mit dem Martin-Niemöller-Haus Dahlem und der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit in Berlin e.V.

Anmeldung erbeten unter: www.bonhoeffer-haus-berlin.de/

„Du wirst noch einmal an mich denken“ – Lesung mit Dorothee Röhrig

Es war ein sehr dichter, intensiver Abend mit einer hoch konzentrierten Zuhörerschaft. Mit über 60 Zuhörenden waren der Ausstellungsraum und die angrenzende Bibliothek fast bis auf den letzten Platz besetzt. Dorothee Röhrig begann mit der persönlichen Bemerkung, wieviel es ihr aus der Dohnanyi-Familie bedeute, ihre Familiengeschichte gerade an diesem Ort, im Haus ihrer Urgroßeltern zu lesen. Auch die Familie ihrer Tochter und Verwandte aus der Großfamilie Bonhoeffer waren gekommen. Mit ihr im Gespräch war Tobias Korenke, Urenkel aus der Schleicher-Familie. Dass diese Familiengeschichte zugleich einmalig und doch auch exemplarisch für diese Zeit und der durch die Generationen fortwirkenden Traumata ist, das hat bei vielen einen starken Eindruck hinterlassen.

Lesung & Gespräch mit Dorothee Röhrig am Donnerstag, 19. Oktober, 19 Uhr, im Bonhoeffer-Haus

Liebe Freundinnen und Freunde des Bonhoeffer-Hauses,

wir freuen uns, dass wir zu der Veranstaltung, die im April nicht stattfinden konnte,
nun zum Donnerstag, 19. Oktober um 19 Uhr ins Bonhoeffer-Haus, Marienburger
Allee 43, 14055 Berlin, einladen können.

Lesung von Dorothee Röhrig, der Autorin der Neuerscheinung:
„‚Du wirst noch an mich denken‘. Liebeserklärung an eine schwierige Mutter“
im Gespräch mit Dr. Tobias Korenke
Datum: Donnerstag, 19. Oktober 2023, 19-21 UhrOrt: Erinnerungs- und Begegnungsstätte Bonhoeffer-Haus, Marienburger Allee 43, 14055 Berlin

Dorothee Röhrig hat ihrem Buch ein Zitat ihrer Mutter zum Titel gegeben: „Du wirst noch an
mich denken“ und als Untertitel hinzugefügt: „Liebeserklärung an eine schwierige Mutter“.

Dazu schreibt die dtv Verlagsgesellschaft:
„Als Dorothee Röhrig auf ein altes Foto ihrer Mutter stößt, setzt sich ein Gedankenkarussell
in Bewegung. Was weiß sie über diese Frau, die 18 war, als ihr Vater Hans von Dohnanyi
hingerichtet wurde? Die nach dem Krieg versuchte, ihre traumatisierte Mutter Christine in
das Familienleben einzubetten – so wie die Autorin später selbst für ihre von Verlusten
gezeichnete Mutter da war.

Mit großer emotionaler Ehrlichkeit erzählt Dorothee Röhrig vom widersprüchlichen
Verhältnis zu ihrer Mutter und der Rolle der Frauen in einer außergewöhnlichen Familie.
Ein Nachdenken über die Ambivalenz der Gefühle und darüber, was es heißt, Teil einer
Familie zu sein, die jedem Einzelnen viel abverlangt.“

Die Traumatisierung der folgenden Generationen und die Frage, wie wir die starken Frauen in der
Familie, die im Widerstand nicht nur hinter, sondern neben ihren Männern gestanden haben,
stärker ins Blickfeld rücken können, beschäftigt uns im Bonhoeffer-Haus. Dies geschieht in
eindrücklicher Weise in Dorothee Röhrigs Buch, das gleich nach dem Erscheinen im Frühjahr
2023 den Sprung auf die Spiegel-Bestsellerliste für Sachbücher geschafft hat.

Dorothee Röhrig wird ihr Buch vorstellen im Gespräch mit dem stellvertretenden Vorsitzenden
im Bonhoeffer-Haus, Dr. Tobias Korenke, Enkel des ebenfalls ermordeten Rüdiger Schleicher.

 

Rezension

Dorothee Röhrig: >>Du wirst noch an mich denken<< Liebeserklärung an eine schwierige Mutter, München 2023, € 24,00

Im Geleitwort erzählt Dorothee Röhrig, wie sie 2020 in der Corona-Zeit in ihrer „Lebenskiste“ im Keller ein Foto findet, das ihre Mutter im Alter von 28 Jahren mit ihr zeigt, als sie ein zweijähriges Kind war. So beginnt eine spannend zu lesende Autobiographie. In den 10 Kapiteln ihrer Lebensgeschichte setzt sich die Autorin mit der Beziehung zu ihrer Mutter und deren Beziehung zu ihrer Mutter auseinander.

Aus der Sicht der Enkelin von Christine aus der Bonhoeffer-Familie und ihrem Mann Hans von Dohnanyi zeigt Dorothee Röhrig, wie die starken und zugleich verletzlichen Frauen der Familie im Widerstand gegen die NS-Tyrannei nicht nur hinter, sondern neben ihren Männern gestanden haben. Eindrücklich lenkt sie den Blick auf die traumatischen Folgen der Ermordung dieser Männer, die ihr Leben für das Weiterleben einer kommenden Generation (Dietrich Bonhoeffer) einsetzten und dabei, wie Hans von Dohnanyi, ihre Ehefrau mit den Kindern allein zurückließen. Und sie spricht an, was es für die Kinder und Enkel bedeutet, zu dieser Familie zu gehören, die sich ihrer – durch den Widerstand gegen den NS-Staat geprägten – Verpflichtung bewusst ist. Im Epilog schreibt Dorothee Röhrig, wie sie sich „befreit“ und “zum ersten Mal als Glied einer langen Familienkette“ erlebt.

Das Buch ist ein sehr persönliches Dokument. Der Autorin ist es gelungen, in ihrer Ernsthaftigkeit und journalistischen Professionalität den Lesenden eine empathische Sicht auf die Geschichte des Widerstands und seine Folgen zu eröffnen.

Gottfried Brezger, Bonhoeffer-Haus Berlin