Häufige Fragen

Wann ist das Bonhoeffer-Haus geöffnet? Und muss ich meinen Besuch im Voraus anmelden?

Das Bonhoeffer-Haus ist für einzelne Gäste oder kleine Gruppen zu den regulären Öffnungszeiten zugänglich: Jeden Samstag um 10 Uhr startet ein geführter Rundgang in deutscher Sprache, um 11 Uhr folgt eine Tour auf Englisch.

Besuche, Führungen und pädagogische Programme für größere Gruppen (ab ca. 10 Personen) finden darüber hinaus nach Vereinbarung statt. 

An Feiertagen oder bei besonderen Veranstaltungen kann es abweichende Regelungen geben, die jeweils auf der Website bekanntgegeben werden.

In allen Fällen gilt: Bitte melden Sie sich rechtzeitig vorher an, damit wir Ihren Aufenthalt vorbereiten oder Sie bei Bedarf kontaktieren können.

Welche Angebote gibt es für Gruppen wie Schulklassen, die Gemeindejugend oder den Konfi-Unterricht?

Für Gruppen bieten wir pädagogische Programme an, die sich an Alter und Interessen der Teilnehmenden anpassen lassen. Mit Schulklassen führen wir etwa Workshops und Seminare über 2–4 h durch oder begleiten auch gerne mehrtägige Schulprojekte. Als kirchlicher Ort freuen wir uns auch sehr über Konfirmationsgruppen. Materialien zur Vor- und Nachbereitung entwickeln wir gerne passgenau mit Ihnen gemeinsam.

Worum geht es in der Ausstellung? Und wie viel Zeit sollte ich einplanen?

Die Ausstellung im Bonhoeffer-Haus erzählt vom Leben und Denken Dietrich Bonhoeffers, seiner Familie und ihrem Widerstand gegen den Nationalsozialismus. Die Fotocollagen des Künstlers Matthias Frach von 1987 bieten tiefe Einblicke in die Zeit des Kirchenkampfes und des politischen Widerstandes und geben Anregungen für Gespräche und Vertiefungen. Für einen geführten Rundgang sollten Sie 60–90 Min. einplanen. 

Auch wenn Sie keine Zeit für eine ausführliche Tour haben, sind Sie herzlich willkommen. Im Dachgeschoss des Hauses erwartet Sie Dietrich Bonhoeffers Studierzimmer, das weitgehend in den Zustand von 1943 zurückversetzt wurde.

Welche Veranstaltungsformate gibt es im Bonhoeffer-Haus? Und wie erfahre ich davon?

Wir laden regelmäßig zu Lesungen, Vorträgen und anderen Veranstaltungen ein. Beliebte Formate sind unsere Matineen am Samstagvormittag, die musikalische Reihe „Teatime bei Bonhoeffers“ oder unser politischer Salon. 

Informationen zu aktuellen Terminen finden Sie auf der Website oder Sie abonnieren unseren Newsletter.

Wie erreiche ich das Bonhoeffer-Haus am besten? Wie sieht es mit der Barrierefreiheit aus?

Das Bonhoeffer-Haus liegt im Berliner Ortsteil Westend im Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf und ist gut mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar. Der nächstgelegene S-Bahnhof ist Heerstraße. Parkmöglichkeiten im Wohngebiet sind kostenlos vorhanden. Die Adresse lautet: Marienburger Allee 43, 14055 Berlin.

Das Haus ist ein historisches Gebäude aus dem Jahr 1935. Wir bemühen uns um Barrierefreiheit, stoßen aber baulich an Grenzen. Die Ausstellung aus Fotocollagen ist aktuell rein visuell erfahrbar. Bitte wenden Sie sich im Zweifel im Vorfeld an uns, damit wir gemeinsam Lösungen finden können.

Kann ich Räume im Bonhoeffer-Haus für eigene Veranstaltungen nutzen?

Ja, das Bonhoeffer-Haus kann für Tagungen, Klausuren oder Veranstaltungen angemietet werden, sofern der Geist des historischen Ortes respektiert bleibt. Zur Verfügung steht ein Seminarraum für bis zu 30 Personen. Die Nutzung von Bibliothek, Küche sowie Terrasse und Garten ist möglich.

Übernachtungen im Haus sind nicht möglich. Für die lokale Verpflegung empfehlen wir gerne das fußläufig erreichbare ADIKs Stehcafé.

Welche Möglichkeiten habe ich, das Bonhoeffer-Haus finanziell oder ehrenamtlich zu unterstützen?

Sie können die Arbeit des Hauses durch Spenden, eine Fördermitgliedschaft oder ein Vermächtnis unterstützen. Darüber hinaus freuen wir uns über ehrenamtliches Engagement in vielen Bereichen: von der Begleitung von Besuchergruppen über die Mitarbeit bei Veranstaltungen bis hin zur Unterstützung der Öffentlichkeitsarbeit und Vereinsorganisation. Sprechen Sie uns gerne an, wenn Sie sich einbringen möchten.

Wer war eigentlich Dietrich Bonhoeffer?

Dietrich Bonhoeffer (1906–1945) war ein evangelischer Theologe, der im Kirchenkampf während des Nationalsozialismus eine zentrale Rolle spielte. Er setzte sich für eine Kirche ein, die unabhängig von staatlicher Einflussnahme bleiben und für andere einstehen sollte. Er engagierte sich in der Bekennenden Kirche und leitete das Finkenwalder Predigerseminar. Bonhoeffer gehörte darüber hinaus zu den Unterstützern politischer Widerstandskreise, die ein anderes Deutschland durch Umsturz erreichen wollten – etwa durch Attentatsversuche, wie das vom 20. Juli 1944. Bonhoeffer wurde 1943 im Haus seiner Eltern verhaftet und 1945 im KZ Flossenbürg hingerichtet. Er gilt als einer der wichtigsten Theologen des 20. Jahrhunderts und als eine zentrale Identifikationsfigur der heutigen Evangelischen Kirche in Deutschland.

Welche Bedeutung hatte seine Familie für sein Denken und Handeln?

Dietrich Bonhoeffer wuchs in einer großbürgerlichen, weltoffenen und gebildeten Familie auf. Seine Eltern vermittelten ein starkes Verantwortungsbewusstsein für Gesellschaft und Politik. Diese familiäre Prägung, sein Glaube und sein Engagement für die Ökumene förderten Dietrichs Haltung und sein verantwortliches Handeln. Neben Dietrich sind auch sein Bruder Klaus sowie seine Schwäger Hans von Dohnanyi und Rüdiger Schleicher im Widerstand gegen die Nationalsozialisten ermordet worden.

Welche zentralen Schriften und Bücher hat Bonhoeffer verfasst?

Zu seinen bekanntesten Schriften gehören „Nachfolge“, „Gemeinsames Leben“, „Nach zehn Jahren“ und seine „Ethik“, die posthum veröffentlicht und lediglich in unvollendeten Fragmenten erhalten ist. Viel gelesen werden bis heute auch seine Briefe und Aufzeichnungen aus der Haft, veröffentlicht unter dem Titel „Widerstand und Ergebung“ durch seinen besten Freund und Biograf Eberhard Bethge. Sie beeindrucken Menschen weltweit und prägen bis heute Theologie und Ethik.

Was ist damals im heutigen Bonhoeffer-Haus passiert? Wurde er hier verhaftet?

Das Leben im Haus der Bonhoeffers in der Marienburger Allee 43 war geprägt vom Geist und Stil großbürgerlichen Lebens, von musikalischen Abenden und politischen Gesprächen, vom Bewusstsein gesellschaftlicher Verantwortung – und vom entschiedenen Widerstand gegen die Ideologie und Tyrannei des Nationalsozialismus. Hier lebte und wirkte Dietrich Bonhoeffer. Hier arbeitete er an seiner „Ethik“ und verfasste die Bilanz „Nach zehn Jahren“. Hier konspirierte er mit Vertrauten. Und hier wurde er am 5. April 1943 von der Gestapo verhaftet.

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