Würdigung und Abschied von Ferdinand Schlingensiepen

Pfarrer Dr. Ferdinand Schlingensiepen verstarb am 1. November 2025 in Düsseldorf im Alter von 96 Jahren.
Der Theologe übernahm 1969 die Leitung der Kaiserswerther Diakonie und gestaltete dieses diakonische Werk über zwanzig Jahre.
Beim ersten Bonhoeffer-Kongress 1971 in Kaiserswerth wurde Schlingensiepen zum Mitbegründer der Internationalen Bonhoeffer-Gesellschaft, deren verschiedensprachige Sektionen die Werke Dietrich Bonhoeffers in deutscher, englischer, französischer, italienischer, spanischer, holländischer, polnischer, japanischer und koreanischer Sprache herausgegeben haben. Damit und durch internationale Kongresse und Beziehungen setzen sie sich für die Weitergabe der Gedanken Dietrich Bonhoeffers ein und erinnern an sein Handeln und die darin liegenden Herausforderungen für uns heute.
Ferdinand Schlingensiepen, dessen Vater ein illegales Seminar der Bekennenden Kirche geleitet hat, kam mit Dietrich Bonhoeffers Lebenswerk durch dessen Freund und Biographen Eberhard Bethge in Verbindung. Als Schlingensiepen 2005 seine Biografie über Dietrich Bonhoeffer herausgab, widmete er sie seinen fünf Enkelkindern. Das ist ein Zeichen dafür, wie eine Generation den nächsten Generationen weitergibt, was ihr Denken und Handeln bestimmt hat. Diese sind nun verantwortlich dafür, sich von deren Mut inspirieren zu lassen, um in ihrer Gegenwart gegen Ungerechtigkeit und politische Abhängigkeit für das Recht und die Freiheit einzutreten und standzuhalten für die Zukunft.
Das Team des Bonhoeffer-Hauses in Berlin ist in der Trauer um Ferdinand Schlingensiepen mit seiner Familie verbunden.